Am Sonntag, den 11.Oktober 2020 fand für die Gemeinde Mertesdorf ein besonderer Gottesdienst mit Heiliger Wassertaufe statt. Gehalten wurde diese Stunde vom Gemeindevorsteher Priester Michael Bürger.
Bedingt durch die Abstandsregeln während der Corona-Pandemie können derzeit keine Gottesdienste in der Kirche Mertesdorf abgehalten werden. Die Gemeinde weicht vorübergehend in die Kirche Trier aus, hat aber eigenständige, von der Gemeinde Trier unabhängige, Gottesdienstzeiten.
Neben der Gemeinde waren Gäste eingeladen. Unter Wahrung der Abstandsregeln fanden in der Kirche Trier alle Gemeindemitglieder aus Mertesdorf und die geladenen Gäste ausreichend Platz.
Der Vorsteher begrüßte zunächst die Gäste. Dem Gottesdienst legte er ein Textwort zugrunde aus Matthäus 7 Vers 12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.
In vielschichtiger Weise erläuterte der Vorsteher in der Predigt dieses Wort und fügte an, dass man zusammenfassend sagen kann: Jesus hat uns vorgelebt, wie man seinem Nächsten begegnen kann. Nämlich, indem man ihm auch einmal die vielen guten Dinge zukommen lässt, welche einem selbst angenehm wären, oder dies zumindest seinem Nächsten gönnt. In diesem Zusammenhang ist es auch schön, wenn man bei seinem Gegenüber hin und wieder „nur“ die guten Eigenschaften betrachtet und ihn mit dieser Sichtweise wahrnimmt.
Abschließend erläuterte der Vorsteher, was das Bibelwort und die Predigt mit dem heutigen Taufthema zu tun haben: Wenn in dem Bibelwort von den „Leuten“ gesprochen wird, sind damit unsere Nächsten gemeint. Wer ist denn bei den Eltern des Täuflings der Allernächste? Natürlich er selbst, also die eigenen Kinder. Ihnen wollen wir als Eltern doch ausschließlich Gutes zukommen lassen. Schon im Natürlichen sorgen wir doch im Überfluss für sie. Der Vorsteher fügte hinzu, genauso wichtig und im Hinblick auf das ewige Leben sogar noch wichtiger, ist die Geistige Versorgung unserer Sprösslinge. Wer könnte dies besser machen als Gott allein. Allerdings können auch wir als Eltern unseren Beitrag hinsichtlich des Glaubenslebens unserer Jüngsten leisten, nämlich ihnen die Möglichkeit geben, Gott zu erleben.
Genau das haben die Eltern des Täuflings an diesem Sonntag getan, indem es ihnen ein Bedürfnis war, dass ihr Kind getauft werden sollte. So, sagte dann auch der Vorsteher, kommt das Kind in ein erstes Näheverhältnis mit Gott.
EXTRA
Info: Heilige Wassertaufe
Die Heilige Wassertaufe ist die erste und grundlegende sakramentale Gnadenmitteilung des dreieinigen Gottes an den Menschen, der an Jesus Christus glaubt. Durch sie geschieht die Abwaschung der Erbsünde; der Gläubige wird aus der Gottferne herausgeführt. Gleichwohl bleibt seine Geneigtheit zur Sünde (Konkupiszenz) bestehen.
Durch die Heilige Wassertaufe hat der Täufling Anteil an dem Verdienst, das Jesus Christus mit seinem Opfertod für die Menschen erworben hat. So gelangt der Mensch in ein erstes Näheverhältnis zu Gott — er wird Christ. Damit ist er auch eingefügt in die Kirche, also in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihn als ihren Herrn bekennen.
(Quelle: Katechismus der Neuapostolischen Kirche)