Trier. In einem feierlichen Gottesdienst am 24. Februar 2019 stellte Apostel Clément Haeck das generalsanierte Gotteshaus in der Theobaldstraße wieder in Dienst. Damit haben die seit dem 02. Oktober 2016 zusammengeschlossenen Gemeinden Trier-Nord und Trier-Pallien nach einigen Jahren des Pendelns zwischen den zwei Kirchengebäuden endlich eine gemeinsame Versammlungsstätte.
Vorgeschichte
Strukturelle und demographische Entwicklungen machten den Zusammenschluss der Gemeinden im Jahr 2016 notwendig. Nach langen Überlegungen und Verhandlungen entschied sich die Kirchenleitung, statt einer Renovierung des in die Jahre gekommenen und renovierungsbedürftigen Kirchengebäudes in Trier-Pallien das 1962 erbaute Gotteshaus in der Theobaldstraße als künftiges zentrales Kirchengebäude zu erweitern und zu modernisieren.
Der Landesvorstand genehmigte die aus Spenden der Kirchenmitglieder der Gebietskirche Westdeutschland getragenen Umbaukosten in Höhe von rund 2 Millionen Euro.
Schwieriger Start
Das Bauprojekt war für die Bauabteilung der Gebietskirche West in Frankfurt eines der größten und schwierigsten Objekte, da keinerlei Bauunterlagen vorhanden und mit jedem Eingriff in die Bausubstanz entsprechende aufwendige Untersuchungen erforderlich waren.
Mit der Planung und der Durchführung des Umbaus beauftragte die Abteilung Bau das Architekturbüro castello feisthauer weber cfw architekten aus Trier. Die Umbauzeit betrug ca. 17 Monate.
Während der Bauzeit fanden alle Gottesdienste in der Kirche in Trier-Pallien statt. In absehbarer Zeit soll diese Kirche einer anderen Bestimmung übergeben werden.
Neue Raumwirkung
In der weitgehend entkernten und von Grund auf modernisierten Kirche bleibt der bedeutendste Raum des Gebäudes das Kirchenschiff. Dieses hat eine Kapazität von 230 Sitzplätzen. Im Kirchenschiff macht der symbolisch zur Dreieinigkeit Gottes dreiteilig gestaltete Altar den zentralen Bereich aus.
Flankiert wird dieser von einer ebenfalls analog aus drei Gehäuseteilen bestehenden Pfeifenorgel, die aus der Gemeinde Bochum-Wattenscheid durch das Unternehmen TastenReich Orgelbau nach Trier umgesetzt wurde. Das zweimanualige Instrument besitzt 12 Register mit insgesamt 758 Pfeifen. Der große und offene Kirchenraum sorgt für eine besondere Akustik, die die Klangfülle der neuen Orgel vorteilhaft zur Geltung bringt.
Ein neues Lichtkonzept mit größeren Buntglasfenstern der Firma Jostmann aus Paderborn, ein Lichteinlass durch sechs Glasflächen in der Decke sowie eine Erhöhung des Altarbereiches geben dem sakralen Raum ein besonderes Erscheinungsbild.
Gemeindeleben und Inklusion
Für die Eltern mit ihren Kleinkindern wurden jeweils zwei besondere, durch eine Glaswand abgetrennte, Bereiche installiert, die einen direkten Blickkontakt zum Altar ermöglichen und sich trotzdem harmonisch, da unaufdringlich, in das Gesamtbild des Kirchenraumes einfügen.
Das Kellergeschoss wurde völlig neugestaltet. Neben der Sakristei wurden separate Räume für die Religions- und Konfirmandenunterrichte sowie ein großer Multifunktionsraum geschaffen. Eine mobile Wandgestaltung ermöglicht es, die Räumlichkeiten u.a. für Gemeindefeste, Schulungen sowie Senioren-, Ämter- und Jugendaktivitäten bedarfsgerecht und flexibel nutzen zu können. Zusätzlich wurde eine Küche eingerichtet, so dass die umgebaute Kirche den heutigen Anforderungen eines aktiven Gemeindelebens gerecht wird.
Hierunter fällt auch die behindertengerechte Ausstattung der Kirche Ein Aufzug bringt gehbehinderte Besucher vom Parkplatz in den Kirchenraum oder in die Nebenräume des Untergeschosses.
Zwar Neues, aber noch nicht Vollendetes
Apostel Haeck verwendete als Grundlage seines Gottesdienstes ein Bibelwort aus 2. Korinther 5,17 „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Er machte in seiner Predigt deutlich, dass zwar viel Neues auf baulicher Ebene geschaffen wurde, jedoch der geistige Bau der Kirche Christi bis zur Erfüllung der in der Offenbarung angekündigten Verheißung „Siehe, ich mache alles neu“ (Off. 21,5) immer Stückwerk bleiben wird.
Der Vorsteher der Gemeinde Trier, Hirte Thomas Stüber sowie der Bezirkvorsteher des Bezirkes Trier, Bezirksältester Jürgen Raudzus, unterstrichen die Predigt des Apostels durch kurze Wortbeiträge.
Stimmen zum Festtag
Nach dem Gottesdienst erhielten einige Ehrengäste Gelegenheit, Worte an die Gemeinde zu richten.
Den Anfang machte der Oberbürgermeister der Stadt Trier, Herr Wolfram Leibe, der die Kirche als Ort der Begegnung, des Miteinanders und des Zusammenführens aller Schichten in den Mittelpunkt stellte. Apostel Haeck dankte dem Oberbürgermeister im Namen der Kirche. Dieser hatte sich nach einem im Jahr 2017 stattfindenden Gespräch mit Bezirksapostel Koberstein, Apostel Haeck und dem Vorsteher der Gemeinde persönlich für dieses Projekt eingesetzt.
Auch der Vorsitzende des Arbeitskreises Ökumene der Stadt Trier, Georg-Friedrich Lütticken von der evangelischen Kirche richtete einige Worte an die Gemeinde und überreichte als Gastgeschenk ein MISEREOR-Hungertuch „Mensch, wo bist du?“ an den Vorsteher der Gemeinde. In dessen Zentrum steht die Zusage Gottes, dass seine Liebe besonders die Ausgegrenzten mitten hinein holt.
Bezirksältester i.R. Rüdiger Wend erläuterte als verantwortlicher Bauleiter mit einigen Worten nochmals die mit der Sanierung verbundenen Besonderheiten.
In seiner Eigenschaft als Pfarrer der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde richtete der Dechant im Dekanat Trier, Ralf Schmitz, ebenfalls einige Worte an die Gemeinde und überreichte als Gastgeschenk eine den Apostel Matthias darstellende Plakette. Er schlug damit einen ökumenischen Bogen über das in Trier verehrte Apostelgrab hin zur Neuapostolischen Kirche.
Als weitere Ehrengäste begrüßte Apostel Haeck Pfarrer Thomas Luxa als Vorsitzenden des Presbyteriums der evangelischen Kirche, Stadträtin Dr. Maria de Jesus Duran Kremer sowie Stadträtin Rosemarie Wessel. Ebenso dankte er Herrn Joachim Weber als Geschäftsführer und Frau Beate Katthöfer als verantwortliche Architektin der cfw architekten im Namen aller für das gelungene Projekt.
Den Abschluss machte Bezirksapostel in Ruhe Bernd Koberstein, der als damaliger Kirchenpräsident das Bauvorhaben finanziell genehmigte.
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.